Geballtes Wissen bei BlueGlass
Gestern fand der erste BlueDev Day bei BlueGlass statt – eine Veranstaltung, die Entwickler*innen unterstützen soll, ihr Wissen im Bereich des digitalen Marketings zu vertiefen. Drei spannende Vorträge von Expert*innen wie Martin Splitt (Google), Michael Wettstein (BlueGlass) und Sara Moccand-Sayegh (BlueGlass) standen im Mittelpunkt, die aufzeigten, welche wichtige Rolle Entwickler*innen am Erfolg von Digital Marketeers einnehmen. Hier die wichtigsten Takeaways aus den Vorträgen:
Martin Splitt (Google): JavaScript-SEO & Rendering
Martin Splitt, Developer Advocate und verantwortlich für Developer Relations bei Google, gab wertvolle Einblicke in die Funktionsweise von JavaScript-SEO. Neben theoretischen Insights, hat Martin mit einer Live Coding Session das Wissen direkt praktisch angewendet. Er zeigte wie der DOM durch Javascript modifiziert werden kann sowie dass gerenderter HTML-Code nur ein Snapshot des modifizierten DOMs widerspiegelt. Seine Session dauerte 45 Minuten und beinhaltete einige Insights. Die folgenden drei sind für uns am meisten herausgestochen:
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Soft 404: Das Hauptproblem bei Soft-404-Seiten ist, dass Google sie manchmal fälschlicherweise indexiert. Um sicherzustellen, dass wir alle vom gleichen reden, ist es wichtig zu verstehen, was ein Soft 404 ist.
Dabei handelt es sich um Seiten, die keinen Inhalt enthalten, aber eine 200er-Serverantwort zurückgeben, wodurch Google kommuniziert wird, dass Inhalte vorhanden sind. Das Problem liegt darin, dass der HTTP-Statuscode bereits abgesetzt wird, bevor der Browser die Seite verarbeitet. Folglich weiss der Server nicht, was im Browser passiert. Eine Lösung besteht darin, dem Server mitzuteilen, dass es eine bestimmte Location gibt, die immer einen 404 zurückgibt, und wir leiten zu dieser Location um. Als Ergebnis erhalten wir einen korrekten 404-Code. -
Rendering-Test: In der SEO-Branche hat sich herumgesprochen, dass Google nach 5 Sekunden das Rendering einer Seite abbricht. Martin hat mit dem Rich Result Tester von Google aufgezeigt, dass dies nicht der Wahrheit entspricht. Google nimmt sich die Zeit, um den gesamten Inhalt zu rendern, auch wenn es länger als 5 Sekunden dauert.
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Service Worker: Martin wurde vor eine Heruasforderung gestellt, als die Website, an der er arbeitete, von Google deindexiert wurde. Wir werden hier nicht auf die technischen Details eingehen, wie er eine POST-Anfrage mit Hilfe eines Service Workers so verändert hat, dass sie einer GET-Anfrage gleicht, sondern uns auf das Ergebnis dieses kreativen Ansatzes und die daraus gezogenen Learnings konzentrieren.
Service Worker werden erst beim zweiten Besuch eines Users aktiviert, da sie während des ersten Ladevorgangs installiert werden. Dies stellte ein Problem dar, da der Googlebot, sich wie ein Erstbesucher verhält und somit den Service Worker nicht auslöst. Infolgedessen konnte der Googlebot die Website nicht richtig rendern, was zu ihrer Deindexierung führte. Es ist wichtig zu wissen, dass Service Worker häufig für Webseiten verwendet werden, aber wenn du sie herkömmlich einsetzt, sollte es keine Probleme geben.
Michael Wettstein (BlueGlass): Optimierung von Tracking-Setups
Michael Wettstein, Senior SEO & Digital Analytics Consultant, sprach in seinem 45-minütigen Talk über «Streamlining von Tracking-Setups.» Seine Insights waren für Beginner wie auch Tracking-Expert*innen wertvoll. Seine wichtigsten Punkte:
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Ein gut organisiertes Tracking-Setup ist die halbe Miete: Die Definition von Zuständigkeiten und Prozessen gewährleistet, dass es klare Verantwortlichkeiten gibt und reduziert Fehler bei den Setups. Einheitliche Naming Conventions verhindern Missverständnisse und erleichtern die Zusammenarbeit im Team. Durch eine ordentliche Dokumentation fällt die Abstimmung leichter, Missverständnisse werden vermieden und das Vertrauen der Kunden gestärkt.
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Steigerung der Effizienz: Die Planung von Tracking-Setups sollte folgendes beinhalten: Die wichtigsten Metriken identifizieren und mit dem Kunden abstimmen damit zielorientierte Setups erstellt werden.
Die Elemente so organisieren, dass Duplikate vermieden werden, und alles zu dokumentieren, um spätere kostspielige Korrekturen abzuwenden. Sorge für ein konsistentes Tracking auf allen Plattformen, indem du die gleichen Trigger und Einstellungen verwendest, um Datenkonflikte zu vermeiden und die Maintenance-Aufgaben schlank zu halten. Nutze die Data Layer für ein effizientes Data Management, mehr Flexibilität und für die nahtlose Integration in verschiedene Tracking-Tools. -
Mehr Widerstandsfähigkeit: Client-Side Tracking wird durch Adblocker, Browser-Restriktionen, Datenschutzbestimmungen und die Abschaffung von Third Party-Cookies erschwert, was sich auf die Datenerfassung und -messung auswirkt. Server-Side Tracking verbessert die Ausfallsicherheit, indem es Adblocker umgeht, die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen verbessert und zuverlässige First-Party-Cookies unterstützt, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Datenunterbrechungen verringert wird. Server-Side GTM-Container sind das Gegenstück zu den traditionellen Client-Side GTM-Containern. Auf den ersten Blick sieht die Arbeitsumgebung ähnlich aus. Allerdings enthält sGTM zusätzliche Funktionen, wie z. B. „Transformations“, mit denen Daten auf dem Server in Echtzeit modifiziert werden können.
Dies ist besonders nützlich, um sicherzustellen, dass die Daten auf datenschutzkonforme Weise an Plattformen weitergegeben werden, um Tracking-Setups zu streamlinen und um redundante Tags zu vermeiden.
Side-Note: Unsere Kunden und Kundinnen erzielten erfreuliche Ergebnisse durch die Umstellung auf Server-Side Tracking. Nach der Umstellung haben wir in einigen Fällen einen Anstieg der Besuche von 15-30% gemessen. Einfach wow!
Sara Moccand-Sayegh (BlueGlass): Website-Migrationen
Sara Moccand-Sayegh, Team Lead SEO, teilte ihre Erfahrungen, die sie in mehr als 30 Website-Migrationen sammelte. Ihr Talk kann in einem Satz zusammengefasst werden: Eine erfolgreiche Website-Migration benötigt eine gründliche Planung, Teamwork und das Beachten technischer Details während der Migration. Ihre wichtigsten Erkenntnisse:
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Website-Migrationen und ihre Risiken: Die verschiedenen Arten von Website-Migrationen sind mit unterschiedlichen Risiken behaftet. So ist beispielsweise die Server-Migration mit einem geringen Risiko verbunden, während die Änderung von URLs oder die Migration zu einer neuen Domain wesentlich höhere Risiken mit sich bringt. Je nach Migration, müssen die passenden SEO-Massnahmen durchgeführt werden, um das Risiko zu minimieren.
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Zusammenarbeit zwischen SEOs und Developern: Effektive Website-Migrationen erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen SEO-Teams und Entwickler*innen, insbesondere bei Aufgaben wie der Sicherstellung einer guten internen Verlinkung, der Implementierung von Weiterleitungen und der Optimierung der Crawlability.
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Redirects und SEO Value Erhaltung: Redirect-Maps sind wichtig, um sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen während einer Migration von alten zu neuen URLs zu leiten. Richtig implementierte Weiterleitungen verhindern 404-Fehler, erhalten die User Experience und helfen dabei, bestehende SEO-Autorität von den alten auf die neuen Seiten zu übertragen.
Fazit
Der erste BlueDev Day war ein voller Erfolg! Die Vorträge lieferten wertvolle Insights und praktische Tipps. Die Themen JavaScript-SEO, Tracking-Optimierung und Website-Migrationen fanden grossen Anklang. Die positive Resonanz motiviert uns, weitere BlueDev Days in Zukunft zu planen!