Was es beim Wechsel zu Google Analytics 4 zu beachten gilt
GA4 sollte als gänzlich neues Analytics-Tool betrachtet werden. Dabei kommt nicht nur die Benutzeroberfläche in einem völlig neuen Erscheinungsbild daher, auch der technische Unterbau – sprich das Datenmodell – unterscheidet sich von Grund auf vom Modell von UA.
Neu werden sämtliche Interaktionen auf der Website oder in der App event-basiert erfasst. Selbst der einfache Seitenaufruf (Pageview) ist jetzt nichts anderes als ein Ereignis und unterscheidet sich damit technisch nicht mehr von einem typischen Event wie z.B. einer Formularübermittlung.
Diese Art der Datenerfassung ist durchaus zu begrüssen. Das neue Datenmodell ist insgesamt moderner und im Gegensatz zu UA eignet es sich auch für das App-Tracking. Es gehen damit aber auch neue Herausforderungen einher. Sowohl beim Tracking-Setup als auch bei der Analyse innerhalb von Google Analytics ist ein Umdenken notwendig, das bewährte Methoden aus UA nicht 1:1 auf GA4 übertragen werden können.
- Wie unterscheidet sich Google Analytics 4 von Universal Analytics?
- Wann ist es Zeit zu wechseln?
- Wie aufwändig ist die Migration?
- Google Analytics Looker Studio?
Nennenswerte Änderungen gegenüber UA
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es gibt keine Datenansichten mehr, nur noch Properties
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neue Metriken/Dimensionen (z.B. «Sitzungen mit Interaktionen»)
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neue Reporting-Funktionen, ähnlich denen von Google Looker Studio
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weniger Limitierungen bei der Datenerfassung (Hits/Property, Sampling)
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das E-Commerce-Datenmodell hat sich gegenüber UA verändert
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benutzerdefinierte Daten (Parameter) sind nur noch maximal 14 Monate lang zugänglich
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Daten können einfach direkt aus GA4 heraus nach Google BigQuery exportiert werden
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AI-unterstützte Datenmodellierung
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Möglichkeit, auch ohne Cookies zu tracken
Wie lange kann ich Universal Analytics noch nutzen und was passiert mit den bestehenden Daten?
Google hat bekannt gegeben, dass die Datenerfassung unter Universal Analytics (UA) per 1. Juli 2023 endet. Nutzer von Universal Analytics 360 haben hierbei noch ein Jahr länger Zeit für die Migration, dort endet die Datenerfassung am 1. Juli 2024. Das heisst also, dass ab diesem Zeitpunkt keine neuen Daten (Seitenaufrufe, Events etc.) erfasst werden. Auf bereits erfasste Daten kann jedoch weiterhin zugegriffen werden. Google gibt hierfür einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten an, konkretere Angaben folgen voraussichtlich in den kommenden Monaten.
Soll ich jetzt bereits umsteigen oder wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wir empfehlen unbedingt, mit der Migration möglichst frühzeitig zu beginnen. Idealerweise hat die Migration schon stattgefunden, damit im Juli bereits Vorjahresdaten vorhanden sind und entsprechende Year-over-Year-Vergleiche gemacht werden können. Im Rahmen eines parallelen UA/GA4-Betriebs kann für alltägliche Datenanalysen jedoch weiterhin ohne Bedenken UA verwendet werden.
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Wie aufwändig ist die Migration zu GA4? Was gilt es zu beachten?
Wir empfehlen, zur Erstellung der Tags den Google Tag Manager zu nutzen. Ist bereits ein GTM-Container von der UA-Installation vorhanden, können bestehende Tags dabei einfach kopiert und für GA4 genutzt werden. Allerdings ist zu beachten, dass die Datenerhebung an das neue Datenmodell angepasst werden muss. So gibt es bei GA4 z.B. nicht mehr die vorgegebene Unterteilung in Event-Kategorie, Event-Aktion und Event-Label.
Je nach Setup, Umfang der Website und Anzahl Events variiert der Aufwand für die Umstellung. Man sollte aber auf jeden Fall genug Zeit einberechnen, um sich mit dem Tool und den neuen Berichten vertraut zu machen. Bei einer E-Commerce-Implementierung ist zusätzlich zu berücksichtigen, dass sich auch das E-Commerce-Datenmodell geändert hat. Für die meisten bekannten Shop-Systeme gibt es jedoch Plugins, welche die Daten entsprechend des neuen Datenschemas in die Data Layer schreiben.
Kann ich meinen Looker Studio Report weiterhin nutzen?
Zusammen mit GA4 hat Google auch eine neue API ausgerollt, um die Analytics-Daten via Schnittstelle abzufragen. Damit lassen sich die Daten z.B. in Looker Studio abrufen und visualisieren.
Leider hat Google im November 2022 jedoch ein weiteres API-Update veröffentlicht und dabei zahlreiche neue Abfrage-Restriktionen eingeführt. Konkret bedeutet dies, dass es neu verschiedene Kontingente bzgl. des Datenabfragevolumens gibt. Werden diese ausgeschöpft, können keine weiteren Daten mehr abgerufen werden und die Diagramme in Looker Studio zeigen Fehlermeldungen an. Die Limitierungen werden leider sehr schnell erreicht, z.B. nur schon dann, wenn innerhalb einer Stunde zu viele Abfragen unterschiedlicher User generiert werden.
Um diese Probleme zu umgehen, empfehlen wir unbedingt, Looker Studio Dashboards auf Basis von GA4-Daten aus Google BigQuery zu erstellen. Hier ist man von der API-Problematik nicht betroffen, darüber hinaus bringt die Nutzung von BigQuery auch sonst zahlreiche weitere Vorteile mit sich.
Kundenfeedback nach GA4-Einführungsworkshop
Die Schulung zu GA4 hat mir sehr weitergeholfen und ich habe nun einen guten Überblick über die Grundfunktionalitäten und die Neuerungen. Die Infos bieten für mich eine super Grundlage, damit ich weiter in die Materie eintauchen kann.
Sarah Tran, Verantwortliche Onlinekommunikation, Blutspende SRK Schweiz
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Wir unterstützen Sie gerne
Merlin Rooma
Team Lead Web Analytics & Tracking