Warum ist Pinterest für Unternehmen interessant?

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Mit rund 900’000 Nutzern hat sich die Plattform Pinterest in der Schweiz als Inspirationsquelle für so gut wie alles, was das Herz begehrt, etabliert. Wie unterscheidet sich Pinterest von anderen Social Networks wie Instagram oder Facebook und ist es überhaupt ein Social Network?

Die visuelle Suchmaschine Pinterest wurde 2010 gegründet und konnte bisher über 300 Mio. aktive Nutzer für sich gewinnen. In Deutschland hat Pinterest bereits 27.37% (Stand März 2019) Marktanteil und liegt somit an zweiter Stelle hinter Facebook.(Quelle: Magazin Website Boosting #56)

Mit rund 900’000 Nutzern hat sich die Plattform in der Schweiz gut etabliert und inzwischen sind auch Werbeplatzierungen auf Pinterest möglich. Erfahren Sie mehr über Pinterest Werbeanzeigen in meinem zweiten Artikel “Pinterest Werbung schalten: Neue Werbechance mit gezielter Aufmerksamkeit im Schweizer Markt.”

Doch viele Fragen sich: “Wie funktioniert Pinterest eigentlich? Und wie unterscheidet sich die Plattform gegenüber anderen Social Media Netzwerken wie zum Beispiel Instagram?”

Ein paar Unterschiede

Wenn Sie die Instagram App öffnen, scrollen Sie durch unzählige Videos und atemberaubende Bilder hinweg. Man hat für einen kurzen Moment das Gefühl, am Strand von Cancún zu sitzen mit einem der zahlreichen Instagram-Stars in einem 5Sterne-Hotel. Zumindest bis man von der Realität wieder eingeholt wird.

Bei Pinterest hingegen definieren Sie Themenfelder, welche Sie interessieren oder suchen durch die Eingabe von Schlagwörtern nach einem Thema. 

So werden Ihnen laufend neue Reisedestinationen, Yogapositionen, Rezepte oder DIY-Bastelideen für die Kinder im Smart-Feed angezeigt (auch bekannt als Home-Feed). Zack, Pin speichern, sammeln und selber ordnen, um es am Wochenende auszuprobieren.

Beim Smart-Feed gilt das Prinzip “best first”: Zuoberst werden also nicht die neuesten Pins angezeigt, sondern diejenigen, die am besten zur Suchanfrage des Nutzers passen. Der Unterschied: Während bei Instagram das 5 Sterne-Traumhotel nach wenigen Stunden wieder in Vergessenheit gerät, ist Pinterest darauf ausgelegt, Informationen immer wieder zu zeigen. 

Diese Informationen sind nicht von kurzer Dauer, denn die entsprechenden Pins sind alle an eine Webseite oder Blog geknüpft und somit langfristig zugänglich. 

Anders als bei Google ist die Suche bei Pinterest nicht auf exakte Suchergebnisse ausgerichtet – das Entdecken anhand von visuellen Informationen steht im Vordergrund. Man könnte Pinterest auch als eine Art modernes Lesezeichen beschreiben: Nicht so wie wir es sonst kennen, sondern visuell hübsch aufbereitet, damit es auch in Erinnerung bleibt. 

Auch bei Instagram können Posts gespeichert werden, doch diese ermöglichen keinen Traffic auf eine Webseite. Pinterest hingegen schon und das mit einer langfristigen Absicht.

Ein weiterer Unterschied ist der “Such-Charakter” von Pinterest:  Instagram lässt es nicht zu, mit sogenannten Keywords wie “Hochzeitsdeko” zu suchen.  Bei Pinterest erhalten Sie hingegen eine Ansammlung von Videos und Bildern mit Verlinkung zu Onlineshops und DIY-Anleitungen.

Die beiden Plattformen funktionieren somit total unterschiedlich und bringen Usern und Firmen auch einen anderen Nutzen.

Muss jedes Unternehmen nun über einen Pinterest-Account verfügen?

Nein, auch Pinterest macht nicht für alle Sinn! 
Aber jede Unternehmung sollte Pinterest unter die Lupe nehmen und bewusst entscheiden, ob die visuelle Suchmaschine für ihre Marketingziele relevant ist.

Für welche Branchen macht es Sinn, aktiv auf Pinterest zu publizieren?

Erfahrungen zeigen, dass folgende Branchen/Themenbereiche über ein hohes Suchvolumen verfügen und viele Inspirationen (Pins) aufweisen:

Erwähnenswert ist im Kontext von Pinterest, dass die Mehrheit der Nutzer weiblich ist. Im Jahr 2012 waren fast 80% der Nutzer Frauen. Heute ist das Verhältnis 72% Frauen (800’000) und 28% Männer (300’000) bei den gelegentlichen Nutzern in der Schweiz. Das Alter der Nutzer beträgt durchschnittlich zwischen 30 und 49 Jahren.

Der Fokus dabei liegt vorwiegend auf Themen, welche über breitgefächerte Ergebnisse und visuell ansprechenden Content zu Inspiration beitragen.

Ikea hat diese Stärke der Plattform für sich erkannt und lancierte eine Kampagne, welche die Fans dazu auffordert, auf Pinterest über ihre eigene Pinnwand ihr “Träumezimmer” mit Pins festzuhalten. Zu gewinnen gibt es Ikea-Geschenkkarten im Gesamtwert von 5000 Franken.

Die Kampagne wurde bereits erfolgreich in Deutschland durchgeführt. Während dem Aktionszeitraum wurden von Nutzern über 23’000 Pinnwände erstellt und Ikea konnte mehr als 30’000 Follower hinzugewinnen.

Ikea verbreitet ihre Pins innert kurzem Zeitraum innerhalb der Community und sorgt für langfristigen Traffic auf ihre Webseite, welcher einer der primären Vorteile Pinterests ist.

Das Beispiel von Walter Schärers Reiseblog reisememo.ch bestätigt den langfristigen Effekt von Pinterest anhand der organischen Besucherzahlen.

Von den Kanälen Pinterest, Facebook, Twitter und Instagram verweist Pinterest mit Abstand am meisten Besucher auf den Blog. Obwohl für alle Plattformen etwa der gleich hohe Zeitaufwand betrieben wird.

Die Spitze im Beispiel oben (orange Linie) zeigt die Veröffentlichung eines viralen Beitrags auf Pinterest. Im Gegensatz zu anderen Social Networks bringt der Pin auch Wochen später noch Besucher auf den Blog.

Die Nutzer verlassen Pinterest also viel williger als jene von Facebook oder Instagram. Sind die User aber bereit die Instagram Plattform zu verlassen, dann bleiben sie länger auf dem Reiseblog und weisen eine tiefere Absprungrate aus.

Erste vier Wochen nach Veröffentlichung (Januar 2019):

Auch sechs Monate nach Veröffentlichung  generiert der Pin noch Traffic:

Diese Entwicklung zeigt eine neues Bild von Social Impressions auf organischer Basis.

Wer Pinterest richtig nutzt, profitiert auch in der Google-Bildersuche und auf den normalen Suchergebnissen (SERPs). Denn auch hier werden Pins gelistet, die Traffic für den Pinterest-Account und die verlinkte Webseite generieren. Gutes SEO auf Pinterest sorgt also auch für neue Nutzer über die Google-Suche.

Fazit:

Die Nutzer kommen nicht zu Pinterest, weil sie hier Unterhaltung oder Nachrichten suchen, oder sich mit ihren Freunden vernetzen wollen. Sie suchen Ideen für sich selbst.

Mit qualitativ hochwertigen Pins können Unternehmen (in ihrer Nische) das richtige Publikum gezielt ansprechen.

Organischer Traffic ist nachhaltiger als Social Traffic – die Zahlen zeigen es: Wer von Pinterest profitieren und seinen Webseiten-Traffic mit der Bilderplattform steigern will, sollte seine Pins mit Keywords und Qualität optimieren.

Sind Sie schon auf Pinterest?

Wenn Sie unsicher sind, wie Sie Ihren Brand auf Pinterest positionieren wollen und welche Zielgruppen Sie auch tatsächlich über Werbeanzeigen erreichen können, helfen wir Ihnen gerne weiter. Melden Sie sich am besten direkt bei unserem Team Social Media oder über unser Kontaktformular.

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