Die Zukunft des Web-Trackings: Server-Side-Tracking und Conversion APIs

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Die Zukunft des Web-Trackings: Server-Side-Tracking und Conversion APIs

In der sich schnell entwickelnden Digital-Analytics-Welt ist Server-Side-Tracking zu einer Schlüsseltechnologie geworden, insbesondere angesichts wachsender Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit. Mit dem Rückgang von Third-Party-Cookies und der zunehmenden Einschränkung von Browsern suchen Unternehmen und Web-Analysten nach robusteren und gesetzeskonformen Methoden zur Erfassung von Nutzerdaten. Werfen wir einen genaueren Blick auf Server-Side-Tracking, seine Vorteile und warum es in Zukunft zu einem unverzichtbaren Werkzeug wird.

Was ist Server-Side-Tracking

Historisch gesehen basierte Web-Analytics hauptsächlich auf clientseitigem Tracking, bei dem Daten über Cookies gesammelt wurden, die vom Browser der Nutzer*innen gesetzt werden. Diese Methode dominierte die Analytics-Landschaft jahrzehntelang aufgrund ihrer Einfachheit und Direktheit. Allerdings bringt dieser Ansatz Herausforderungen mit sich, besonders durch Datenschutzmassnahmen wie Apples Intelligent Tracking Prevention (ITP) und ähnliche Funktionen in anderen Browsern, die die Lebensdauer von Cookies erheblich verkürzen.

Server-Side-Tracking markiert einen grundlegenden Wandel in der Datenerfassung. Statt sich auf den Browser der Nutzer*innen zu verlassen, um alle Tracking-Aufgaben zu übernehmen, werden beim Server-Side-Tracking die Daten vorab auf einem Server verarbeitet und von dort aus an die Plattformen verschickt. Ursprünglich in den 1990er Jahren in der Analyse von Serverprotokolldateien verwurzelt, hat sich diese Methode zu einem ausgeklügelten Ansatz entwickelt, der tiefere Einblicke und eine bessere Einhaltung moderner Datenschutzgesetze bietet.

Die fünf wichtigsten Vorteile von Server-Side-Tracking

Verbesserte Datenpräzision und Datenschutz

Server-Side-Tracking verbessert die Datengenauigkeit, indem Browser-Einschränkungen umgangen werden und die Lebensdauer von Cookies verlängert wird, um ein besseres langfristiges Tracking zu ermöglichen. Darüber hinaus verbessert es die Datenschutzkontrolle, indem sensible Daten vor der Speicherung oder Analyse anonymisiert werden, um die Einhaltung der DSGVO und anderer Vorschriften zu gewährleisten.

Verbesserte Page Speed und Vorteile für SEO

Server-Side-Tracking verbessert die Ladegeschwindigkeiten auf der Website, da keine Tracking-Skripte von Drittanbietern erforderlich sind, die die Website verlangsamen können. Schnellere Ladezeiten können sich positiv auf die SEO-Performance auswirken und verbessern die Nutzererfahrung. Studien zeigen, dass schnellere Ladezeiten die Absprungraten senken und die Nutzer*innen länger auf Ihrer Website halten und mehr Conversions generieren.

Verlängerung der Cookie-Lebensdauer

Der Apple-Browser Safari begrenzt die Lebensdauer von First-Party-Cookies auf sieben Tage, um Cross-Site-Tracking zu verhindern. Diese Beschränkung kann umgangen werden, indem Cookies via  Server gesetzt werden, so dass eine längere Cookie-Lebensdauer festgelegt werden kann. Damit können User über einen längeren Zeitraum wiedererkannt werden.

Widerstandsfähigkeit gegen Ad-Blocker

Ein wesentlicher Vorteil des Server-Side-Trackings ist seine Immunität gegenüber Ad-Blockern und Datenschutzeinstellungen des Browsers, die herkömmliche Tracking-Skripte in der Regel blockieren. Server-Side-Tracking gewährleistet eine vollständigere Datenerfassung und vermeidet Lücken, die durch das Blockieren von Tracking-Skripten entstehen.

Datenanreicherung

Server-Side-Tracking kann Ihre Daten erheblich bereichern. So können Sie z.B. telefonische Bestellungen in Google Ads oder Facebook nachverfolgen, um daraus individuelle Zielgruppen zu erstellen und ein vollständiges Bild über die Herkunft Ihrer Conversions zu erhalten.

Was sind Conversion APIs?

Als Conversion APIs bezeichnet man die von den Werbeplattformen bereitgestellten Schnittstellen, um Daten zum Nutzerverhalten im Rahmen eines serverseitigen Tracking-Setups zu übermitteln. Damit lassen sich Ereignisse/Conversions direkt von Ihrem Server an die Plattformen übermitteln. Im Gegensatz zu Web Beacons und Tracking-Skripten, die clientseitig arbeiten, bieten Conversion APIs mehr Flexibilität und Zuverlässigkeit und Sie haben stets die volle Kontrolle über die Weitergabe der Daten. Angesichts strengerer Datenschutzbestimmungen und des Rückgangs von Third-Party-Cookies stellen Plattformen wie Twitter, Pinterest, TikTok, Spotify und Facebook auf serverseitiges Tracking und die Nutzung von Conversion APIs um.

Die fünf wichtigsten Vorteile von Conversion APIs

Optimierte Anzeigenleistung

Dies steigert wichtige Kennzahlen wie den Return on Ad Spend (ROAS) durch genauere Zielgruppenansprache und Optimierungsdaten. Dies kommt AI-gesteuerten Plattformen wie Google Performance Max und Meta Advantage+ zugute.

Grössere Datenkontrolle und Flexibilität

Durch die Kontrolle der Daten, die Sie an Werbeplattformen senden, können Sie genau auswählen, welche Informationen zu Aktivitäten und Verhaltensweisen der User weitergegeben werden (dürfen). Diese Kontrolle ermöglicht eine gezieltere Werbung für benutzerdefinierte Zielgruppen und optimiert Ihre Werbeausgaben.

Anpassungsfähigkeit an Datenschutzbestimmungen

Mit dem Rückgang von Third-Party-Cookies und strengeren Datenschutzbestimmungen bieten Conversion APIs, die sich auf First-Party-Daten konzentrieren, eine robuste Tracking-Lösung, die weniger von diesen Änderungen betroffen ist.

Tiefere Einblicke in das Kundenverhalten

Conversion APIs bieten einen klaren Einblick in die Customer Journey, indem sie detailliert Aktionen wie Seitenaufrufe, Klicks und Käufe erfassen. Die daraus gewonnenen Insights helfen dabei, personalisierte und effektivere Marketingstrategien zu erstellen und die Custumer Experience zu verbessern.

Verbesserte Datenpräzision

Die direkte Kommunikation von Server zu Server gewährleistet präzises Event-Tracking und reduziert Diskrepanzen, die durch Browser-Einschränkungen verursacht werden. Dies führt zu zuverlässigeren Daten für Analysen und Entscheidungsfindung.

Sollte jeder Server-Side-Tracking haben?

Nicht unbedingt. Serverseitiges Tracking ist zum einen mit fortlaufenden Hosting-Kosten verbunden, zum anderen bedingt es einen gewissen Initialaufwand, um das Tracking-Setup umzustellen. Ob sich diese Investition lohnt, hängt von Ihren Datenschutzanforderungen und den geplanten Marketing-Massnahmen ab.

Serverseitiges Tracking ist ideal für Unternehmen und Websites, die sensible Daten verarbeiten, wie Banken, Versicherungen und Gesundheitsdienstleister. Und es zielt auf Kunden ab, die auf detaillierte Datenanalysen und personalisierte Marketingstrategien angewiesen sind.

Da Datenschutzbedenken die digitale Landschaft weiterhin prägen, erweist sich Server-Side-Tracking und die Nutzung von Conversion APIs als zukunftssichere Lösung, die sich flexibel an die fortlaufenden Veränderungen anzupassen vermag.

Fazit

Ist Server-Side-Tracking und Conversion API das Richtige für Ihr Unternehmen? Bei BlueGlass spezialisieren wir uns darauf, passende Tracking-Lösungen zu finden, die auf Ihre Bedürfnisse und Geschäftsziele zugeschnitten sind. Kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gerne dabei, Sie im Entscheidungsprozess zu unterstützen.

Wir bringen Ihr Tracking weiter

Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme

Merlin Rooma

Team Lead Digital Analytics

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