Local SEO: Die wichtigsten Verzeichnisse der Schweiz

von Walter Schärer
Die wichtigsten Schweizer Verzeichnisse 2018

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Seit 2013 erhebt BlueGlass die Relevanz von Schweizer Verzeichnissen für Zwecke der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Im Update von 2018 zeigen sich gegenüber der letzten Erhebung von 2016 markante Verschiebungen. Einzig local.ch und search.ch konnten sich als Schweizer Anbieter vor den globalen Anbietern wie Facebook, Yelp oder Google halten. Das dafür auf den Spitzenrängen!

Suchmaschinen verlassen sich bei der Qualitätssicherung ihres Indexes auf externe Quellen wie Online-Verzeichnisse. Deshalb ist es wichtig, dort die relevanten Unternehmensinformationen aktuell zu halten.

In welchen lokalen Verzeichnissen sollte man aufgelistet sein?

Um die relative Wichtigkeit von Verzeichnissen zu vergleichen, führen wir das Citation Profil für die Schweiz.

Dafür zählen wir nicht nur die Anzahl Erwähnungen von Firmen und wie verbreitet diese sind, sondern unter anderem auch wie stark die einzelnen Verzeichnisse sind (Domainstärke) und wie hoch ihre Visibilität ist bei Google Schweiz (gemäss Searchmetrics).

Das ergibt für 2018 folgende Rangliste:

Die wichtigsten Verzeichnisse der Schweiz

Was kann man aus dem Ranking herauslesen?

Verglichen mit 2016 sind die Top-3 gleich geblieben: Facebook steht nach wie vor an dritter Stelle, local.ch hat jetzt search.ch wieder überholt und übernimmt wie 2013 die Spitzenposition.

Wir gratulieren localsearch, der Tochterfirma von Swisscom und Tamedia und Betreiberin beider Telefonverzeichnisse!

Wie wichtig ihre beiden Plattformen in der Schweiz sind, hat der GoogleWatchBlog soeben auch für das Jahr 2019 bestätigt: In der Schweiz wird search.ch hinter Wikipedia und YouTube am dritthäufigsten aufgerufen, local.ch liegt an 10. Stelle hinter Facebook, Google, SRF, Apple, TripAdvisor und Ricardo.

In unserem Verzeichnis-Ranking hat sich die Review-Plattform Yelp.ch leicht von 5 auf 4 vorgearbeitet.

Das in der Romandie bekannte Verzeichnis ZIP.ch hat sich von 14 auf 6 vorgearbeitet. Das liegt wohl u.a. daran, dass sie gleich wie search.ch und local.ch die Verzeichnisdaten von Swisscom Directories beziehen und so auf einer guten Basis aufbauen können.

Google.ch erscheint in unserem Ranking erstmals und erst noch vor Google.com.

Wer sein Firmenprofil bei Google My Business noch nicht pflegt, vergibt also einen grossen Hebel in Sachen lokale Suchmaschinenoptimierung!

Diese kostenlose Massnahme empfehlen wir dringend, zumal Google den Dienst in letzter Zeit ausgebaut hat inklusive Statistiken, auf welche Weise man in den Google Trefferlisten gefunden wird, wer via Google Maps den Routenplaner zu einem aufgerufen oder angerufen hat.

In diesem Artikel beschreibt BlueGlass CEO Raphael Bienz, wie Google My Business in einigen Fällen gar die eigene Website ersetzen kann…

Auf den weiteren Plätzen haben sich sehr starke Verschiebungen ergeben: Schweizer Verzeichnisse wie MoneyhouseCylexHellopagehelp.ch oder Swissguide und Lunchgate sind aus den Top-25 gefallen.

Dafür konnten sich Verlagstitel wie NZZTagblatt oder Tagesanzeiger in den vorderen Rängen etablieren. Wenn man es in ihre Berichterstattung schafft, bringt das Visibilität und Glaubwürdigkeit.

Auf Platz 16 findet sich die führende Stellenplattform Jobs.ch. Offenbar scheint es vorteilhaft, auch dort sein Firmenprofil gut zu pflegen.

Hirslanden Firmenprofil bei jobs.ch

Auch gerade noch ins Ranking geschafft hat es das Business-Netzwerk LinkedIn. Besonders in der Deutschschweiz geniesst es zunehmende Bedeutung. Wir beobachten interessante Effekte rund um Lead-Generierung und Social Selling. In gewissen Branchen können auch auf Xing vergleichbare Erfolge erzielt werden.

Warum sind Einträge in Online-Verzeichnissen wichtig?

Führende Telefonverzeichnisse wie local.ch oder search.ch gibt es seit über 20 Jahren. Für Online-Verhältnisse also seit ewig. Da die Informationen über Firmen und Privatpersonen schweizweit von ca. 800 Mitarbeitern laufend aktualisiert werden, bilden sie für Suchmaschinen eine willkommene Verifizierung ihrer eigenen Daten.

Dank der langen Historie und dem grossen Datenbestand haben sich die beiden Verzeichnisse grosses «Online-Vertrauen» erarbeitet. Diese Reputation der früheren Gelben Seiten kann man für das eigene Unternehmen nutzen, indem man den Namen, die Adresse und die Telefonnummer immer aktuell hält (Sogenannte NAP-Informationen: Name, Adress, Phone).

Weil die Informationen stark ortsgebunden sind inklusive Branche und Standort der Unternehmen, bilden sie einen wichtigen Pfeiler bei regionalen Suchen von Nutzern: Sucht jemand ein Restaurant, eine Garage, einen Arzt, Handwerker, etc., dann ist das eine Anfrage mit regionaler Suchabsicht. Man will einen möglichen Lieferanten aus der Nähe finden.

Gemäss Google haben Suchen im Einzugsgebiet des eigenen Standortes in den letzten zwei Jahren um mehr als 500% zugenommen.

Mobile Google-Suchen nach Geschäften in der Nähe nehmen massiv zu

Als Unternehmen möchte man in diesem Moment mit allfälliger Kaufabsicht eingeblendet werden (Local SEO).

Typischerweise erfolgt eine solche Suche bei Google und nicht im Verzeichnis. Finden Suchmaschinen bei Verzeichnissen aber dieselben Informationen vor wie in ihrem eigenen Index, erhöht das ihre Zuversicht, dem Suchenden die richtige Antwort einzublenden.

Verzeichnisse gelten in diesem Sinne als «Citation-Quelle»: Wo wird ein Unternehmen auch noch erwähnt (zitiert), und wie wichtig ist die Webseite, auf der die Erwähnung vorkommt? Die Migros ist auf unserer Liste eine unerwartete Marke. Aber offenbar ist ihre Domain-Stärke so hoch, dass sie es in unser Ranking schafft, obwohl sie nicht als explizites Verzeichnis gilt.

Entsprechend empfehlen wir, die eigenen Informationen in den Verzeichnissen vollständig auszufüllen, wenn möglich mit einem Link zur eigenen Website. In einigen Verzeichnissen ist dies kostenlos möglich, in andern kostenpflichtig.

Und wenn man es via PR- oder Content-Marketing in die Verlagstitel schafft, ist das offenbar auch förderlich.

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Thomas Hürlimann

Team Lead SEO